Aus der Tiefe – de profundis (Psalm 130) Beten von ganz unten. Eine Fastenpredigt

In St. Peter in München gibt es dieses Jahr eine Reihe von Fastenpredigten. Die gestrige handelt vom Beten der Psalmen und vom Beten von ganz unten (18 Min.). Es ist eine Meditation über den 130. Psalm De profundis.

Als der jüdische und 1935 katholisch gewordene Schauspieler und Dichter Ernst Ginsberg (1904-1964) schon fortgeschritten an amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankt war, diktierte er noch bis kurz vor seinem Tod seiner Pflegerin durch Morsezeichen mit seinen Augenwimpern Gedichte. Darunter findet sich ein Gebet, dessen Titel die ersten Worte aus dem Psalm 130 sind: DE PROFUNDIS: Das Gebet endet:

Denn Du, der Du in das zerbrochene Gefäß
Deine Sterne legst
der Du Deinen Tempel
lächelnd aus Scherben errichtest:
Du bist die Gnade.

Aus der Tiefe rufe ich zu Dir:
Lass meine Hand nicht los, mein Gott!
Mög ich vergehen im Licht Deiner Sonne.
Verlass mich nie! Ich bin nackt und stumm.
Ich glaube.

Fra’ Georg Lengerke

Schott Tagesliturgie