BDZ vom 15. Juni 2025
Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. (Röm 5,5) „Zur Liebe gehören halt immer zwei“, sagte neulich jemand in einem Gespräch über eine schwierige Ehe. Aber ist es nicht gerade dieses Alleinsein zu zweit, das viele Ehen schwierig macht? Man stelle sich mal vor, es wären wirklich nur zwei Menschen da, die einander...
Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. (Röm 5,5)
„Zur Liebe gehören halt immer zwei“, sagte neulich jemand in einem Gespräch über eine schwierige Ehe. Aber ist es nicht gerade dieses Alleinsein zu zweit, das viele Ehen schwierig macht?
Man stelle sich mal vor, es wären wirklich nur zwei Menschen da, die einander liebten. Wäre das auf die Dauer nicht eine traurige Sache? Wer würde die Freude des einen am anderen teilen? Wer würde beim einen zum Vorschein bringen, was der andere ihm nie entlocken könnte? Wen würden Sie miteinander lieben? An wem hätten sie miteinander Freude? Und wer hätte Freude an diesen beiden?
Die Antwort auf all diese Fragen ist: niemand! Wenn es keinen dritten gibt, ist einer mit seiner Liebe zum anderen ziemlich allein. Deshalb braucht die vollkomme Liebe drei, von denen jeder liebt, sich lieben lässt und mitliebt.
Gott ist Liebe, sagt der 1. Johannesbrief (4,8). Und Gott war auch schon die vollkommene Liebe, bevor die Welt war. Dann aber muss es die Beziehung der vollkommenen Liebe schon in Gott geben. Die Offenbarung sagt, er ist Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Und diese dreifaltige Liebe macht uns die Freude ihrer selbst.
Gott der Vater ist unser Ursprung und Ziel. Gott der Sohn offenbart die Liebe des Vaters zu uns. Gott der Heilige Geist wohnt in uns, um „die Liebe Gottes in unsere Herzen zu gießen“ und uns zu Liebenden zu machen.
Und wo immer wir lieben, macht sich Gott zu unserem Dritten, damit unsere Liebe dreifaltig wird: als Liebender, als Geliebter, als Mitliebender. Und er öffnet unser Herz für jene Dritten, für die wir da sein dürfen – miteinander und mit Ihm.
So wird unsere Liebe vollkommen. Denn zur Liebe gehören immer drei.
Fra‘ Georg Lengerke
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