Walk across my killing pool! Mt 14,22–33

In der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ (1971) will Herodes von Jesus vor allem unterhalten werden: „Prove to me that you’re no fool; / walk across my swimming pool!“

Aber das Gehen auf dem Wasser ist nicht ein sensationelles Kunststück. Es ist ein „Zeichen“. Und ein Zeichen weist über sich selbst hinaus auf Größeres, Grundsätzlicheres.

Jesus überwindet zu den Jüngern im Boot ein für uns unüberwindliches Hindernis. Die Liebe tut so was. Fragt Euch mal, wo Menschen um der Liebe Willen zu Euch hin kaum überwindliche Hindernisse überwunden haben: Angst, Schmerz, Vergebung, Verluste oder berechtigte eigene Interessen.

Davon erzählt die Szene auf dem Wasser. Das Wasser ist Gottes Unerreichbarkeit für uns und unsere Unerreichbarkeit für ihn. Um bei uns zu sein, überwindet die Liebe Gottes in Jesus was uns von ihm trennt, uns hin- und herwirft und uns zu verschlingen droht – Schuld und Leid bis hin zum Tod.

Und er will, dass wir auf genau diesem Wege zu ihm kommen. Petrus weiß, dass es auf den Willen Jesu ankommt und darauf, mit diesem Willen eins zu werden. „Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!“ – Sag mir, dass ich kommen soll.

Ich mache das seit einigen Jahren immer wieder zu meinem Gebet: „Wenn Du es bist – sag mir, dass ich kommen soll.“ Und dann – hörend, ihn innerlich im Blick und wie mit ausgestreckten Händen – gehe ich los. Das können wir im Kleinen üben, damit wir bereit sind und uns trauen, wenn es zu den letzten Schritten kommt.

Du überwindest den Tod
und alles, was ihm dient,
um bei uns zu sein.

Damit wir den Tod überwinden
und alles, was ihm dient,
um bei Dir zu sein.
Amen.

Fra‘ Georg Lengerke

Schott Tagesliturgie