Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden (Mt 5,9).
Der „Peacemaker“ ist ein amerikanischer Armeerevolver Kaliber 45. „Blessed the peacemakers“, lautet die englische Übersetzung der siebten Seligpreisung. Selig die „Friedensmacher“. Aber der Revolver war nicht gemeint.
Denn Friede ist nicht die Ruhe nach dem Sieg oder Machtwort des Stärkeren. Friede ist mehr als das Schweigen der Waffen. Friede besteht in der „Ruhe der Ordnung“, sagt Augustinus. Er setzt eine Ordnung voraus, in der die persönlichen Güter und die Achtung der Würde der Menschen gesichert sind.
Das bedeutet im Umkehrschluss nun nicht, dass wir solange auf Krawall gebürstet sein dürften, wie diese Ordnung nicht hergestellt ist. Denn vor dem äußeren Frieden des Zusammenlebens geht es im Evangelium immer auch um den inneren Frieden des Menschen.
Und der besteht in der Versöhnung mit Gott, mit dem Nächsten und mit dem eigenen Leben. Wir stiften Frieden, wo wir uns um Vergebung mühen: indem wir selbst vergeben, um Vergebung bitten und uns vergeben lassen.
Vergebung ist ein doppelt befreiender Verzicht: Wer vergibt, hört auf sich in seinem Opfersein zu verschließen und den Anderen an seinem Tätersein festzunageln.
Der Revolver hat sich als „Peacemaker“ nicht bewährt. Wir werden zu Friedensstiftern, wo wir uns um eine gerechte Ordnung und um Versöhnung bemühen und darauf vertrauen, dass durch all unser Mühen hindurch Gott selbst jene Gerechtigkeit schafft, die die Grundlage seines vollkommenen Friedens ist.
Versöhne uns
mit Dir und den Menschen.
Schenke Frieden
zwischen den Völkern
und unter den Religionen.
Und gib uns, was wir brauchen,
um Deinem Frieden zu dienen.
Amen.
Fra‘ Georg Lengerke