Selig7: Um meinetwillen Mt 5,11-12

Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. (Mt 5,11-12).

Auch wenn die Kenntnis der weltweiten Verfolgung der Christen und die Solidarität mit ihnen zuletzt zugenommen hat – noch immer halten viele das „Christentum“ für eine bürgerliche Realität, die sich auch gut ohne die Kirche in einer angepassten „Anständigkeit“ erschöpft.

Wo wir uns mit dem Schicksal der heute verfolgten Christen, der Märtyrer und ihrer Familien, beschäftigen, da kann uns beschämen, welchen Preis Menschen für die Freundschaft mit Christus zu bezahlen bereit sind.

Eines der verletzlichsten Güter eines Menschen ist sein guter Ruf. Wenn man „alles Böse über Euch redet um meinetwillen“, dann kommt das mitunter einem weltweiten gesellschaftlichen Todesurteil gleich.

Ein erster Schritt wäre es, das Lächeln zu ertragen, wo wir ehrlich waren, wo es keiner mehr ist; für arrogant zu gelten, wo wir nicht mit anderen schlecht über Dritte redeten; nicht mehr eingeladen zu werden, weil wir uns vor einen Schwächeren stellten.

Menschwerdung Gottes bedeutet, dass Gott teilnimmt am Leben eines jeden Menschen. Christwerdung des Menschen bedeutet, dass einige teilnehmen am Leben Gottes als Mensch. An seiner Botschaft, an seiner Liebe zu den Menschen, an seinem Leiden. Leiden um Christi Willen, das ist der Ernstfall des Christseins.

Guter Gott,
Du nimmst teil
an unserem Leben in der Welt.
Lass uns teilnehmen
an Deinem Leben als Mensch,
an Deiner Botschaft,
an Deiner Liebe zu den Armen und Kranken
und an Deinem Leiden.
Damit wir mit unseren Nächsten
immer mehr
die Deinen werden.
Amen.

Fra’ Georg Lengerke

Schott Tagesliturgie