„Nur danken kann ich, mehr doch nicht“, dichtet Johann Philipp Neumann in der Deutschen Messe von Franz Schubert. Was soll dieses „Mehr“ denn sein, frage ich mich. Für das, was einem geschenkt wird, kann man nicht „mehr“ als danken. So bald man mehr tut, wird aus dem Geschenk ein Geschäft.
Heute geht es um den Dank für die Ernte. Ich möchte dreifach danken für eine dreifache Ernte:
1. Die Ernte dessen, was andere für uns gesät und geerntet, gebracht und bereitet haben, so dass wir von ihnen und dem Geber aller Gaben haben, was wir an Leib und Seele zum Leben brauchen.
2. Die Ernte dessen, was wir selbst gesät und begonnen, gegeben und investiert haben und was fruchtbar geworden ist, weil Gott wachsen lässt – für uns und andere.
3. Und schließlich geht es um die Ernte unseres Lebens. Wir ernten nicht nur. Wir werden geerntet, und die Ernte wird das Ganze unseres Lebens sein. Das, was wir geworden sind.
Fra‘ Georg Lengerke